Vorschularbeit in unserer Kita
Der bevorstehende Besuch der Schule stellt sowohl für die Kinder, als auch für die Eltern eine wichtige, neue, mit vielen Erwartungen und Unsicherheiten verbundene Situation dar.
Im Jahr vor der Einschulung findet außerdem einmal Wöchentlich eine Schulkindgruppe statt. Ziel dieser Gruppe ist es, die Kinder auf die neue Situation vorzubereiten, bereits vorhandene Fähigkeiten zu stärken und durch verschiedene Themenreihen neues Wissen anzueignen. Die Kinder sollen diesem neuen Lebensabschnitt mit Freude, Selbstbewusstsein und Neugier begegnen. Wir stärken deshalb besonders die Gruppenfindung, die Selbstständigkeit, das Verantwortungsgefühl und das Selbstbewusstsein jedes Kindes. Es ist uns wichtig, eventuelle Ängste zu erkennen und sie zu nehmen.
Schulvorbereitung spielend meistern
Schulvorbereitung bedeutet für uns eine ganzheitliche Erziehung, die alle Entwicklungsbereiche beinhaltet und nicht erst im letzten Jahr vor der Schule beginnt. Die Spielprozesse der Kinder in unserer Einrichtung ist Vorbereitung auf die Schulzeit, denn alles was Kinder sehen und hören, was sie fühlen, in den Händen halten und begreifen, alles was ihre Begeisterung weckt, wird zum Spiel.
Das Spiel hat dabei grundsätzlich drei Funktionen:
- Es ist von zentraler Bedeutung bei der Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes: das Kind findet sich im Spiel, durch sein selbstgewähltes Spiel, auch selbst als Person. Es lernt sich selbst, seine Vorlieben, seine Fähigkeiten und persönlichen Stärken auf eine Art kennen, wie es in vorstrukturierten Situationen nicht möglich ist.
- Das kindliche Spiel ist der beste Nährboden für den Erwerb von schulischen Kompetenzen. Im Spiel schult das Kind seine Fähigkeiten ganzheitlich und in einen sinnhaften Kontext eingebettet, der das Kind motiviert und dadurch über sich hinauswachsen lässt.
- Es besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen Spiel und Schulfähigkeit, weil das Kind im Spiel mit viel Lust und Freude all jene Basiskompetenzen übt, die für schulischen Erfolg zentral sind, ganz besonders jedoch die emotionale Schulfähigkeit, die eine Schlüsselkomponente für eine erfolgreiche Schullaufbahn ist.
Die Erfahrungen, die Kinder im Spiel sammeln, stehen für unsere Arbeit im Mittelpunkt. Wir bieten die verschiedensten Spielformen an (Entdeckungs-, Wahrnehmungs-, Geschicklichkeits-, Bewegungs-, Musikalisches-, Finger-, Konstruktons-, Rollenspiel usw.) und stellen Materialien, Räume, Zeit, Angebote und uns selbst zur Verfügung. Vor allem Letzteres ist uns wichtig, da alle Bildungsprozesse als Grundlage eine stabile Bindung an Bezugspersonen brauchen. Ohne Bindung keine Bildung.
Besondere Aktivitäten im letzten Kindergartenjahr
Unsere „Großen“ haben viel gelernt und können schon vieles. So gestalten sie beispielsweise traditionell den Weihnachtsgottesdienst aktiv mit, besuchen die Bad Vilbeler Burgfestspiele, nehmen an graphomotorischer Vorschularbeit teil und übernehmen innerhalb ihrer Stammgruppen mehr Verantwortung als bisher.
Was heißt „Schulreife“?
In seiner Zeit in unserer Kita soll Ihr Kind durch die vielfältigen Spielsituationen reifen, wachsen und seine Fähigkeiten ausbilden und entfalten. Die Ausbildung folgenden Basiskompetenten am Ende der Kindergartenzeit stehen dabei im Mittelpunkt:
Emotionale Schulreife
- anstrengungsbereit sein und durchhalten können
- Enttäuschungen ertragen können
- neue, unbekannte Situationen angstfrei wahrnehmen können
- Zuversicht und Selbstvertrauen besitzen
- Eigeninitiative zeigen und Freude am Lernen haben
Soziale Schulreife
- zuhören können
- sich in der Gruppe angesprochen fühlen
- Regelbedeutungen erfassen und Regeln einhalten können
- konstruktive Konfliktlösungsstrategien entwickelt haben
motorische Schulfähigkeit
- Hand-Auge-Koordination
- Finger- und Handgeschicklichkeit
- einen guten Gleichgewichtssinn und ein gutes Körpergefühl haben
- eine gute Wahrnehmungsfähigkeit besitzen
kognitive Schulfähigkeit
- Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Aufmerksamkeit besitzen
- ein gutes Kurzzeitgedächtnis für gehörte und gesehene Informationen haben
- neugierig auf Neues sein und Interesse zeigen
- folgerichtiges Denken besitzen, Beziehungen zwischen Dingen, Regelmäßigkeiten und Gesetzmäßigkeiten erkennen können
Diese vier Bereiche der Schulfähigkeit sind selbstverständlich eng miteinander verknüpft. Der Ausgangspunkt ist allerdings immer die emotionale Schulfähigkeit. Darum stehen bei unserer pädagogischen Arbeit stets auch die
5 Lerndispositionen:
- interessiert sein
- engagiert sein
- Standhalten bei Herausforderungen und Schwierigkeiten
- sich ausdrücken und mitteilen
- an einer Lerngemeinschaft mitwirken und Verantwortung übernehmen
im Mittelpunkt unserer Beobachtungen, Planungen, Angebote und Handlungen.

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