So arbeiten wir

Bis zu 75 Kinder zwischen drei und sechs Jahren besuchen in unserem Haus in drei altersgemischte Kindergarten-Stammgruppen. Zwölf Kinder zwischen einem und drei Jahren werden in unserer Nestgruppe betreut.

Wir arbeiten in den Kindergartengruppen in einem offenen Konzept, in das unsere Nestgruppe entsprechend der Entwicklungsbedürfnisse unserer Jüngsten eingebunden ist.

Von 7:30 bis 8:00 Uhr kommen alle Kinder in einer gemeinsamen Frühdienstgruppe an. Ab 8:00 Uhr öffnen die Schwerpunkträume und für die Jüngsten öffnet die Nestgruppe. Die Bringzeit endet gegen 9:00 Uhr.

Den Vormittag dürfen die Kindergartenkinder entsprechend ihrer Interessen überwiegend selbstbestimmt gestalten. Sie wählen Ihre Spielpartner und Aktivitäten innerhalb der folgenden Bildungsbereiche:

  • Bauen und Konstruieren (Bauraum)
  • Kreativer Ausdruck (Atelier)
  • Rollenspiel und Verwandlung (Rollenspielraum)
  • Kraft und Bewegung (Turnhalle und Außengelände)
  • Essen und Genießen (Cafeteria)
  • Ruhen und Träumen (Snoezelenraum und diverse Ruhezonen)

Das Ende des Vormittages wird um 11:00 Uhr durch ein Angebot von Morgenkreis und Dialogrunden eingeläutet, die die Kinder mit ihren Freunden besuchen dürfen.

Um 11:30 Uhr beginnt für die Kindergartenkinder das Mittagessen, das wir in Form von Frischkost aus unserer hauseigenen Küche anbieten. Zusammen mit ihren Freunden besuchen die Kindergartenkinder die Cafeteria zum Mittagessen in kleinen Tischgruppen. Das Essen in der Gemeinschaft ist ein wichtiges soziales Lernfeld. Die Signale des eigenen Körpers wahrnehmen zu lernen, Hunger und Durst zu spüren, Genuss und Sättigung zu erleben sind zentrale Bausteine unserer Gesundheitserziehung.

Durch ihre Zeit in unserer Kindertagesstätte begleitet jedes Kind sein eigener Kinderordner. Zunächst hilft dieser durch die zu Hause gestalteten Familienseiten dabei, miteinander ins Gespräch zu kommen und bei der Ablösung von den Eltern „ein Stück Zuhause“ in der Kita zu haben. Danach dokumentieren wir, die Familie und das Kind darin seine individuelle Entwicklung. Von selbst angefertigten Zeichnungen oder Bastelarbeiten, über Fotos von besonderen Ereignissen oder Lernschritten, bis hin zu besonderen Erlebnissen außerhalb der Kita (z.B. Urlauben) von denen das Kind uns berichten möchte, findet sich im Kinderordner vieles, was auch nach der Kindergartenzeit noch als wertvolles Stück Lebensgeschichte erhalten bleibt.

Von zentraler Bedeutung ist in unserem Konzept das freie kindliche Spiel.

Selbstbestimmt zu spielen ist ein Grundrecht von Kindern. Die Freude am Spielen ist die jedem Kind innewohnende Triebfeder für Entwicklung und Lernen. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Kindheit allzu oft von „Bildungsstress“ und einer Vielzahl an Erlebnis- und Förderangeboten geprägt ist, geben wir den Kindern bewusst Zeit, sich selbst im Spiel zu erproben und zu erfahren.

Die Vorteile unserer spielfreundlichen Philosophie liegen auf der Hand: Ohne Druck und Zwang erlernt das Kind im Spiel all jene Kernkompetenzen, die den Weg für ein erfolgreiches Lernen und Leben bereiten. Im Spiel lernt das Kind:

  • aufmerksam und konzentriert zu sein (denn ganz in sein Spiel vertieft sein zu dürfen bedeutet für das Gehirn, dass es lernt in einen Zustand tiefer Konzentration zu gelangen und diesen zu genießen)
  • sich Ausdauer, Frustrationstoleranz und Durchhaltevermögen anzueignen (indem es sich im Spiel immer neue Herausforderungen sucht und diese Schritt für Schritt meistert, und auch bei Misserfolgen aus eigener Motivation bei der Sache bleibt)
  • seiner Umwelt offen, wissbegierig und voller Neugier zu begegnen (indem es im Spiel Neues als wert- und sinnvolle Bereicherung für seine Lebenswelt erlebt, statt Wissen nur als zusammenhanglose Informationen vermittelt zu bekommen)
  • seine Fertigkeiten zu entwickeln (indem es im Spiel immer wieder in eine Lerngemeinschaft mit anderen tritt, sich an ihnen misst, ihnen nacheifert und so neue Fähigkeiten ausbildet)
  • sich zu einem sozialen Menschen zu entwickeln (da im kindlichen Spiel in ganz besonderer Weise das Miteinander, der soziale Umgang, die Fähigkeit zum Einfühlen in andere und der soziale Zusammenhalt sowie demokratische Grundstrukturen erprobt und gestärkt werden

Kein von außen „gemachtes“, noch so wohlgemeintes Bildungsangebot ist in der Lage diese für Erfolg und Zufriedenheit so zentralen Fähigkeiten auf die gleiche intensive Weise zu schulen wie das kindliche Spiel. Ähnlich wie Wachstum, lässt sich echte Bildung nicht „machen“. Wir schaffen daher Strukturen und Gelegenheiten und begleiten dann aufmerksam die Schritte und Interessen der Kinder, greifen diese auf und entwickeln daraus mit ihnen in den Alltag eingebettete Projekte und Forschergruppen.

Diesem situationsorientierten Ansatz ist es zu verdanken, dass alle Kinder bei uns die Möglichkeit haben, die für ihr Lernen wichtigen Kontexte und Situationen zu entdecken und aktiv mitzugestalten. Das ist Lernen mit Freude und Begeisterung.

Als konfessionelle Einrichtung spielt bei uns natürlich auch die Religionspädagogik eine wichtige Rolle. Im Alltag leben wir feste Rituale wie unsere Tischgebete und geben den Kindern Raum und Gelegenheit über Gott, den Glauben und biblische Geschichten zu sprechen und gemeinsam zu philosophieren. Außerdem feiern wir natürlich die religiösen Feste im Jahreslauf.

Am Wichtigsten ist uns jedoch, dass unsere christliche Überzeugung durch die Gestaltung unseres Miteinanders getragen wird.

Nur in einer Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens und Angenommen-Seins kann Glaubwürdigkeit gelebt werden. Wir vermitteln den Kindern, wie Konflikte friedlich und gewaltfrei gelöst werden können. Ihr Kind soll sich in unserer Einrichtung geborgen fühlen, Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme täglich erleben und selbst entwickeln. Nächstenliebe, Toleranz und Verantwortung gegenüber allen Mitmenschen, den Tieren, Pflanzen und Dingen unserer Umwelt sind für uns gelebte Wirklichkeit.